Der Gesundheitsbegriff F. X. Mayrs

„Der Arzt braucht nur 4 Apparate, die aber muss er haben, nämlich Aug und Ohr, Hand und Herz. Alles andere dient höchstens zur nachträglichen Bestätigung seiner Diagnose.“ [Franz Chvostek 1875]
Aufgrund des Fortschrittes der technischen Medizin ist oft die Meinung vorherrschend, dass erst technische Befunde eine Diagnosestellung ermöglichen. Doch viele chronisch kranke Menschen plagen sich mit Symptomen, die auch nach langer Diagnostik nicht ergründet werden können. Üblicherweise wird dann als „normal“ eingestuft, was sich nicht objektivieren lässt.

Die Diagnostik nach F. X. Mayr steht im Gegensatz dazu, denn sie baut auf Optimalgesundheit auf. Dies ist ein gesundheitlich nicht zu verbessernder Zustand: Die Aufgaben des Organismus vollziehen sich zweckmäßig, ein Maximum an Leistung wird mit einem Mimimum an Kraftaufwand erzielt. Wenn F. X. Mayr also von „gesund“ spricht, meint er nie durchschnittlich, sondern optimal.

Aber der heutige Gesundheitsbegriff ist vom Optimalbild weit entfernt. Gesundheit ist nicht mehr das Vorhandensein positiver Kriterien und hochwertiger Funktionen, sondern das Fehlen pathologischer Kriterien und Befunde. Gesundheit gilt als Nicht-Kranksein und entspricht somit der Durchschnittsgesundheit und –norm. Der Durchschnitt wiederum orientiert sich an Versuchspersonen ohne nachweisbare Krankheit. Also am Mittelmaß Nicht-Kranker, nicht am Bestmaß von Gesunden.

Diese beiden Maße zu differenzieren bedeutet, die Gesundheitslehre F. X. Mayrs zu verstehen. Wer einmal eine Kur nach F. X. Mayr erfahren hat, weiß, dass sein zuvor bestehender Zustand keinesfalls ein Optimalzustand war. Aber dass man sich nach einer Kur auf dem Weg dorthin befindet!

Quelle: Erich Rauch „Lehrbuch der Diagnostik und Therapie nach F. X. Mayr“ 3. Auflage

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