Darm und Psyche: Die Arbeit mit der Psychoperistaltik nach Gerda Boysen

Die Psychosomatik beschäftigt sich mit den psychischen Ursachen körperlicher Erkrankungen. Der Körper ist sozusagen der Spiegel unserer Seele.

Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang unser Darm – auch mit Blick auf die moderne F.X. Mayr – Medizin?

97% der psychotropen Hormone (Serotonin, Dopamin, Opiate) entstehen im Darm. Gehirn und Darm sind in ihrer strukturellen Anlage identisch, ebenso die Rezeptoren zur Reizweiterleitung. 100 Millionen Nervenzellen umhüllen den Darm, die Übertragung vom Darm zum Gehirn passiert in einem Verhältnis von 9:1!
Wir alle kennen das Bauchgefühl – wissenschaftlich „Bauchhirn“ genannt. Der Satz „Ich denke, also bin ich…“ stimmt so nicht. Eher schon „Der Bauch lenkt, was der Kopf denkt und wer denken will, muss fühlen“.

Gerda Boysen, eine der anerkanntesten Psychotherapeutinnen des 20. Jahrhunderts, fand diesen Zusammenhang schon in den 60iger Jahren. Im Rahmen der von ihr entwickelten biodynamischen Körperpsychotherapie entdeckte sie die Bedeutung der Psychoperistaltik im Darm als Verdauungsorgan für mentalen und psychischen Stress. Denn alles, was nicht verdaut wird, bleibt als energetischer Rest im neurobiologischen System, führt zu Spannungen in den Muskeln, besonders in der Darmwand. Der freie Fluss der Lebensenergie und die Verdauungstätigkeit werden blockiert. Zur körperlichen Entgiftung gehört also ebenso die Verdauung und Entschlackung psychischen Ballasts.
Mit der von Gerda Boysen entwickelten Stethoskoparbeit unterstützen wir diese Selbstregulation zur Verdauung, indem wir die Psychoperistaltik anregen.

Die Darmgeräusche werden mittels eines Stethoskops auf dem Bauch elektronisch verstärkt. Mit einem kleinen Kopfhörer im Ohr registriert der Therapeut jedes noch so leise Darmgeräusch. Die Geräusche der Psychoperistaltik des Darms antworten auf sanfte Berührungen und Massagen und zeigen unmittelbar, welche Berührung in die psychovegetative Entladung führt. Da der Parasympathikus als großer Beruhiger für die Darmperistaltik zuständig ist, erreichen wir mit dieser Behandlung eine besondere Ebene der Entspannung – nachweislich verändert sich die Hirnfrequenz.
Theta- Wellen können in den Vordergrund treten, die Wellen, die wir auch in den REM – Phasen des Schlafes und unter Hypnose erreichen. Diese Ebene ist maßgeblich für die Regeneration des gesamten physischen und psychischen Systems.

Registrieren und kultivieren Sie also Ihre Bauchtöne, Seien Sie froh über jedes Klackern und Rauschen, es sind die Geräusche der Entspannung und Selbstregulation.